Freitag, 7. September 2012

CHF 23 Mio. für die EXPO 2015 – viel oder wenig?

Der Bundesrat hat das Budget für die Schweizer Beteiligung an der Weltausstellung 2015 in Milano genehmigt.Brustvergrößerung Vorher Nachher
23 Millionen Franken, über die das Parlament noch befinden muss. Ist dieses Budget ausreichend,
um die Schweiz an einer solch wichtigen Veranstaltung gebührend zu vertreten? Dazu können
wir gleich sagen, dass die Schweiz anlässlich der Weltausstellung 2010 in Shanghai 20 Millionen investiert
hat und daher scheint der Betrag für Mailand auf den ersten Blick angemessen zu sein. Wenn man
aber bedenkt, dass (i) Mailand nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt liegt, (ii) Italien
der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz ist und (iii) 20 von den 23 Millionen für den
Bau des Schweizer Pavillons auf dem Ausstellungsgelände gedacht sind, dann fragen wir
uns, ob der Bundesrat mit seiner Entscheidung nicht das Potenzial dieser so nah an
der Schweiz geplanten Ausstellung unterschätzt hat. Wir sind der Meinung, eine solche
weltweit bedeutungsvolle Veranstaltung vor unserer Haustüre hätte schon verdient,
dass sich die Eidgenossenschaft stärker miteinbezieht und mehr investiert, in
Zusammenarbeit mit allen öffentlichen und privaten Akteuren der Region. Abgesehen
vom Bau eines Pavillons – so beeindruckend und technologisch interessant
er auch sein mag – bietet sich die grosse Gelegenheit und Herausforderung,
die Neugier und das Interesse von vielen Tausend Besuchern zu wecken
und sie ganz konkret über die nahe Schweizer Grenze zu locken, indem man ihnen
schmackhafte Touristen- und Freizeitangebote als Ergänzung zur EXPO macht.
In Bezug auf Transportmittel müssen unbedingt flexible und günstige Fahrten mit dem öffentlichen
Verkehr angeboten werden. Man sollte ausserdem auch die voraussichtlich notwendigen
Unterkunftsmöglichkeiten bereitstellen, denn Mailand wird wahrscheinlich den Bedarf an Zimmern
nicht allein decken können. Konzentrieren wir also unsere Anstrengung und den Grossteil der
öffentlichen Finanzierung, um die Schweiz «konkret» sichtbar zu machen, und gerade auch das Tessin
als Eingangstor und Schaufenster der Schweiz. In einem Zeitraum von sechs Monaten könnten wir
jeden Tag Tausende von Touristen beherbergen, wenn wir nur unseren Gästen interessante Alternativen
zeigen, um uns kennen und schätzen zu lernen. Packen wir also diese Gelegenheit für ein territoriales
Marketing beim Schopf, die uns hier auf dem Silbertablett nur wenige Kilometer entfernt präsentiert
wird.
Das Redaktionskomitee

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